Kreator
Gods Of Violence


Drei Jahre hat KREATOR - neben Petrozza noch Sami Yli-Sirniö (Gitarre), Christian „Speesy“ Giesler (Bass) sowie Jürgen „Ventor“ Reil am Schlagzeug - insgesamt an »Gods Of Violence« gearbeitet. Nachdem Petrozza die elf Songs im Winter 2015 vorproduziert hatte, begaben sich KREATOR nach Schweden, wo das Album abermals mit der bereits bewährten Metal-Produzentenlegende Jens Bogren in dessen Fascination Street Studios produziert wurde. So entstand ein Werk, das die Grundkoordinaten des Kreator-Kosmos’ nochmal ganz neu verortet, auf dem Mille auch mal Deutsch singt und mit dem Indie-Schnulzensänger Dagobert ein unerwarteter Gast zum Einsatz kommt. Außerdem half die italienische Death Metal-Band FLESHGOD APOCALYPSE bei den orchestralen Parts von insgesamt vier Songs und die tatsächlich erst zwölfjährige Musikerin Tekla-Li Wadensten übernahm die Harfe bei »Gods Of Violence«.
Wie häufig in solchen Fällen, begann auch hier alles mit einer guten Idee: KREATOR-Mastermind Mille Petrozza hatte mit großer Sorge die aktuelle Nachrichtenlage studiert. Insbesondere die Terroranschläge von Paris ließen in ihm die Erkenntnis reifen, dass es eine Kontinuität menschlicher Bösartigkeit gibt, die von der Antike bis in unsere Tage reicht. Eine Überlegung, die wiederum die Vorlage zu einem Gedankenspiel lieferte, für das Petrozza aktuelle Entwicklungen mit Erzählungen aus der griechischen Mythologie verzahnte. Daraus entstand schließlich der Song 'Gods Of Violence', dem das Album nun konsequenterweise seinen Titel verdankt. „Religion hat aktuell wieder eine Bedeutung erlangt, die ich vor 20 Jahren nicht für möglich gehalten hätte“, sagt Mille. „Da findet eine wahnsinnig gefährliche Polarisierung statt, die dazu führt, dass wir alle einander immer mehr hassen. Darüber wollte ich schreiben.“
Das Alleinstellungsmerkmal des Texters Mille Petrozza besteht indes aus einem eher spielerischen Umgang mit diesen quasi gesetzten Themen - und in ihrer maximalen Ausdehnung und Überhöhung: „Mir ist es sehr wichtig, die Texte als eine zusätzliche Dimension zu betrachten“, sagt er. Und dazu gehört es dann eben auch, Themen zu bearbeiten, die der eigenen Lebensrealität ebenso entsprechen wie der da draußen in der Welt. „Ich bin definitiv nicht mehr in meiner Sturm- und Drangphase und einige Dinge, über die ich früher gesungen hätte, haben absolut nichts mehr mit meinem heutigen Leben zu tun“, sagt er. „Natürlich kann man sein Leben ohne Probleme auch im etwas gesetzteren Alter in einer Metal-Band verbringen. Dieser Prozess muss aber so würdevoll geschehen, dass man nicht zu einer Parodie verkommt - und das ist ein schmaler Grat.“
Tracklist |
1 - Apocalypticon 2 - World War Now 3 - Satan Is Real 4 - Totalitarian Terror 5 - Gods Of Violence 6 - Army Of Storms 7 - Hail To The Hordes 8 - Lion With Eagle Wings 9 - Fallen Brother 10 - Side By Side 11 -Death Becomes My Light |