Blind Guardian

The God Machine

Release:

Tracklist:

  1. Deliver Us from Evil
  2. Damnation
  3. Secrets of the American Gods
  4. Violent Shadows
  5. Life Beyond the Spheres
  6. Architects of Doom
  7. Let It Be No More
  8. Blood of the Elves
  9. Destiny

Wir steuern geradewegs auf die Verdammnis zu
Für einen unbekannten Gott
Er braucht ein rebellisches Herz
Er braucht eine reine Seele
Wir sind die Verurteilten
- Blind Guardian, Violent Shadows

Im Jahr 1992 veröffentlichten Blind Guardian mit „Somewhere Far Beyond“ einen legendären Meilenstein des deutschen Speed Metal. Drei Jahrzehnte später zeigt ihr neuestes Werk, „The God Machine“, wie man die Wut der Jugend zu neuem magischem Leben erweckt. Als hätten sie einen längst überfälligen Besuch bei den zahlreichen Höhepunkten ihrer Karriere gemacht, scheinen Blind Guardian mehr denn je mit den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit in Berührung zu sein. „Wir haben viel aus unserer eigenen Geschichte aufgegriffen und eine neue Ära auf dieser Grundlage aufgebaut“, erklärt Sänger Hansi Kürsch.

Diese neue Ära beginnt jetzt. Sieben Jahre nach „Beyond The Red Mirror“ und fast drei Jahre nach dem orchestralen Opus „Blind Guardian Twilight Orchestra: Legacy of the Dark Lands“ laden Hansi Kürsch (Gesang), André Olbrich (Leadgitarre, Akustikgitarre, Rhythmusgitarre), Marcus Siepen (Rhythmusgitarre und Akustikgitarre) und Frederik Ehmke (Schlagzeug) Sie zu ihrem persönlichen Götterdämmerung ein. „Nach ‘Beyond The Red Mirror’ und ‘Legacy Of The Dark Lands’ wussten wir, dass wir die orchestrale Seite von Blind Guardian nicht weiter ausreizen konnten“, sagt Kürsch. Die neue Direktive bei der Erstellung von „The God Machine“ war ziemlich einfach, aber dennoch sehr willkommen: „Weniger Orchestrierung, mehr Schlagkraft.“ Im Jahr 2022 existieren die opulenten Arrangements und kraftvollen Chöre immer noch; jedoch werden sie auf eine viel selektivere, fokussierte und nachhallende Weise verwendet.

Blind Guardian und Produzent Charlie Bauerfeind wollten die Band in ihrer Essenz betonen, und das Ergebnis ist nichts als absolut atemberaubend. „The God Machine“ ist ein kompaktes, aggressives, dynamisches Album, verfeinert mit filmischen Momenten, archetypischen Melodien und epischer Größe. Es schließt auch die Reihen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, indem es ihre späten Aufnahmen nicht ignoriert und stattdessen bewusst Komplexität und Wirkung zugunsten letzterer neu ausbalanciert. Es ist das „Imaginations From The Other Side“ von 2022, entfesselt von einer Band, die 27 weitere Jahre Zeit hatte, ihren Stil zu perfektionieren. Kürsch: „Wir wollten nicht unsere Qualitäten von 1995 wiederkäuen, aber auch nicht für immer diesen komplexen Weg weitergehen. ‘The God Machine’ ist ein Neuanfang für uns. Wir haben einen neuen Kurs gesetzt und sind zu bestimmten Dingen zurückgekehrt, die wir auf den letzten Alben ein wenig vernachlässigt haben.“

„The God Machine“ umarmt die Evolution vollständig und ehrt die Wurzeln einer Band, die 1984 bescheiden in Krefeld, Deutschland, als Speed-Metal-Act Lucifer’s Heritage begann. Nach der Umbenennung in Blind Guardian im Jahr 1987 verfeinerten sie ständig ihr Handwerk und veröffentlichten legitime Metal-Klassiker wie „Tales From The Twilight World“ (1990), „Somewhere Far Beyond“ (1992), „Imaginations From The Other Side“ (1995) und „Nightfall in Middle-Earth“ (1998), Alben, die eine starke Verbindung zwischen Metal und Fantasy-Literatur herstellten, die einzigartig ist.

Diese Verbindung ist offensichtlich auf dem atemberaubenden, apokalyptischen Cover des amerikanischen Fantasy-Ikonen Peter Mohrbacher präsent, das einen Panoptikum fantastischer Geschichten und eher düsterer Aussichten anregt. „Man muss mit einer Lupe nach etwas Hoffnung auf dem Album suchen. Aber sie ist da“, lächelt Hansi Kürsch. „Meine Texte haben mehrere Ebenen. Einige davon kann sogar ich erst viel später erkunden.“ Vielleicht ist „The God Machine“ sein persönlichstes Album seit „Somewhere Far Beyond“, das er im Schatten der Trauer über den Tod seines Vaters schrieb.

Auch wenn Kürschs Texte von den Fantasy-Werken von Patrick Rothfuss oder Neil Gaimans “American Gods”, Brandon Sandersons “Stormlight Archives”, “The Witcher”-Romanen oder sogar “Battlestar Galactica” inspiriert sind: Die Hintergründe sind deutlich realer und damit umso gnadenloser. „The God Machine“ behandelt moderne Hexenjagden, Paranoia, Krieg oder den Tod von Kürschs Mutter und setzt diese düsteren Themen in einigen der schnellsten und härtesten Blind Guardian-Songs seit Jahren um. „Violent Shadows“ ist ein Ansturm von Thrash-Riffs und gnadenlosem Trommeln, „Architects Of Doom“ erinnert angenehm an „Follow The Blind“, das erhabene „Secrets Of The American Gods“ ist eine der herausragendsten Epik seit „Nightfall In Middle Earth“, und das wütende „Blood Of The Elves“ ist die galoppierende Hymne, die dazu bestimmt ist, ein Live-Dauerbrenner zu werden.

„The God Machine“ markiert einen weiteren Höhepunkt in Blind Guardians beeindruckender Diskografie, indem es nicht versucht, die neunziger Jahre zu imitieren, sondern erfolgreich auf das Muskelgedächtnis dieser Zeit setzt. Es ist ein packendes, süchtig machendes und brillant arrangiertes Album in der Tradition von Platten, mit denen Blind Guardian in den 90ern nach den Sternen griff; dennoch ist es keineswegs ein Rückgriff. „The God Machine“ repräsentiert das Herz und die Seele des zeitlosen Metals von Blind Guardian im Hier und Jetzt und vereint die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Geheimnisse der Barden in einem konsistenten, gut durchdachten Meisterwerk.